Trendstudie „Jugend in Deutschland 2025

Social Media macht viele krank

Was denkt die Jugend über die Zukunft? Forschende haben sie gefragt. Die Ergebnisse sind zum Teil ernüchternd, denn die Auswirkungen von digitalem Medienkonsum sind greifbar.

Unter den Jugendlichen in Deutschland leidet die mentale Gesundheit: Das Niveau von Stress (49%), Erschöpfung (34%), Selbstzweifel (32%) und Antriebslosigkeit (30%) hat sich gegenüber dem Vorjahr zwar leicht entspannt, bleibt aber auf hohem Niveau. Jeder vierte junge Mensch schätzt den eigenen psychischen Zustand so ein, dass eine Behandlung notwendig wäre.

Und: Kraft schöpft die junge Generation vor allem aus der Familie, Partnerschaft oder Zielen im Leben – kaum dagegen aus dem Glauben oder der Natur.

„Digitale Medien, Social Media und Künstliche Intelligenz prägen das Leben junger Menschen – mit Licht- und Schattenseiten“, erklärt Klaus Hurrelmann. „Die Studie zeigt klare Zusammenhänge zwischen digitalem Nutzungsverhalten und psychischer Belastung. Es braucht eine umfassende digitale Bildungsoffensive, die Resilienz, kritisches Denken und Medienkompetenz stärkt.“

Eine Generation im Krisenmodus – aber nicht ohne Zukunftsglauben

Die Lebenswelt junger Menschen in Deutschland ist geprägt von strukturellen Unsicherheiten. Während frühere Generationen sich mit Bildung und Fleiß ein Leben und den Ruhestand in gewissem Wohlstand erarbeiten konnten, erleben die unter 30-Jährigen heute eine Realität, in der dieses Versprechen nicht mehr greift.

Krieg in Europa, finanzielle Nöte und die Spaltung der Gesellschaft nagen an dem Sicherheitsgefühl und dem Glauben an ein Leben in Wohlstand. Allen Sorgen zum Trotz blickt die Mehrheit der jungen Befragten (65%) insgesamt zufrieden auf ihre persönliche Zukunft. „Die junge Generation zeigt sich solidarisch gegenüber den Älteren, ist leistungsbereit und orientiert sich an traditionellen Tugenden“, fasst Studienleiter Simon Schnetzer zusammen.
Die junge Generation in Deutschland steht unter enormem Druck – und bleibt dennoch bemerkenswert hoffnungsvoll. Das ist die zentrale Botschaft der achten Trendstudie „Jugend in Deutschland“, die von Simon Schnetzer, Kilian Hampel und Klaus Hurrelmann herausgegeben wird und an der auch die Potsdamer Politik- und Bildungsforscherin Prof. Dr. Nina Kolleck mitgearbeitet hat.

Trotz Wirtschaftskrise, Inflation, Wohnungsnot, Klimakrise und wachsender politischer Unsicherheit zeigt die Jugend nicht Resignation, sondern Verantwortungsbewusstsein, Leistungsbereitschaft und den Wunsch nach aktiver Mitgestaltung. Ihre Erwartungen richten sich dabei klar an die neue Bundesregierung: Sie soll nicht nur verwalten und von den Jungen fordern, sondern eine lebenswerte Zukunft ermöglichen. Die Trendstudie „Jugend in Deutschland 2025 mit Generationenvergleich“ basiert auf einer soziografisch repräsentativen Befragung von 6.034 Personen im Alter von 14 bis 69 Jahren, die im Zeitraum vom 10. Januar bis 26. Februar 2025 durchgeführt wurde.

Text: publicon
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